Als der amerikanische Präsident George Bush im Jahr 2005 nach Deutschland kam, waren die Beziehungen zwischen den beiden Länder leicht gespannt. Er begegnete Außenminister Joschka Fischer, den er seit 2001 persönlich kannte und es trug sich folgender Dialog zu:

Bush: „Hello, what’s your name?“ Fisher kontert: „My name is Mr. Fischer, what’s your name?“ Bush irritiert: „Bush. I’m Mr. Bush.“

Hinter diesem cleveren Konter Fischers auf die Despektierlichkeit von George Bush steckt eine gekonnte Anwendung einer Schlagfertigkeits-Technik, mit der Sie höchst geistesgegenwärtig wirken. Mit ein wenig Training ist sie leicht zu beherrschen. Aber vorher noch ein Beispiel:

Kollegin Silke war mit 22 Jahren als junge Unternehmensberaterin das erste Mal beim Kunden. Der Projektleiter des Kunden fragte:

„Sind Sie nicht zu unerfahren, um diese Aufgabe zu übernehmen?“
Silke konterte: „Sind Sie nicht zu erfahren, um solche Fragen zu stellen?“
(Die beiden verstanden sich anschließend übrigens prächtig.)

Jeder Improvisationstheater-Spieler benutzt diese Technik als Standard, um schnell interessante Figuren zu einer Szene zu improvisieren. Dabei werden Körperhaltung und Gestus eines anderen Spielers kopiert. Für die Schlagfertigkeit brauchen wir allerdings nicht so weit zu gehen. Es reicht völlig, den Redestil und Satzbau des Gegenübers einigermaßen nachzuahmen. Bei Fischer und Bush war es die Frage „What’s your name?“. Joschka Fischer hatte es leicht, schon die identische Wiederholung zeigte seinem Gegenüber, dass er die zur Schau gestellte Geringschätzung des amerikanischen Präsidenten nicht auf sich sitzen ließ.

Der Clou dabei ist, dass Sie den Angreifer mit den eigenen Waffen schlagen. Sie können ihm meist dabei noch eine Eigenschaft unterstellen, nutzen Sie dafür die Eigenschaft, die Ihnen im Angriff untergeschoben wird. Im Falle von Silke war es das Attribut „zu unerfahren“, das sie sehr elegant mit „zu erfahren“ beantwortet hat. Natürlich konnten beide die Erfahrung des anderen einschätzen. Im Grunde heißt der Satz übersetzt: „Das war aber jetzt eine blöde Frage.“, was als Aussage natürlich verletzend gewesen wäre und eventuell die Kommunikation weitreichend gestört hätte. Durch die schmeichlerische Unterstellung „Sie sind zu erfahren…“ und den imitierten Satzbau wirkt das ganze versöhnlich. Wenn Sie diese Technik verwenden, sagen Sie damit: Wir sind auf einer Wellenlänge, Deine Sätze sind so schön, ich benutze die gleichen.

Mein Tipp:

Imitieren Sie bei Angriffen den Satzbau des Gegenübers. Drehen Sie dabei auf Sie gerichtete negative Attribute in das positive Gegenteil und zielen Sie so mit einem Kompliment auf Ihren Gesprächspartner.

Sie können diese Technik natürlich auch nutzen, um dem anderen etwas Negatives entgegen zu schleudern. Die Unterstellungen positiver Eigenschaften wirken allerdings meist sehr viel besser und sind weit weniger konfrontativ. Deshalb rate ich dazu, möglichst Dinge zu suchen, die im idealen Selbstbild des Gegenübers vorkommen. Denken Sie daran, dass Sie möglichst schnell wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren wollen.

„Sie haben einen merkwürdigen Arbeitsstil.“
„Sie haben eine merkwürdige Art, konstruktive Kritik zu äußern.“

Mit dieser Replik wird dem Angreifer unterstellt, dass er eigentlich einen konstruktiven Beitrag leisten wollte. Ihr Gegenüber wird dem kaum widersprechen wollen.

Und jetzt noch ein Klassiker unter den schlagfertigen Repliken nach diesem Muster:

Winston Churchill bekam von Lady Astor entgegen geschmettert:
„Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihnen Gift geben!“.
Churchill konterte:
„Wenn Sie meine Frau wären, würde ich es nehmen!“

Bei einem meiner letzten Seminar waren erstaunlich viel Teilnehmer dabei, die sehr mit Lampenfieber zu kämpfen hatten. Lampenfieber ist zunächst einmal eine Ausdruck von Stress. Dieser zeigt sich in verschiedenen Faktoren: Nervosität, zitternde Hände, ein trockener Mund oder erhöhte Schleimbildung (Verkleben des Speichels) oder gar Wortfindungsstörungen. Hier ein paar Tipps, die Ihnen helfen:

  • Tipp: Bereiten Sie sich gut vor und proben Sie

Holen Sie sich am Tag vorher ein paar Kollegen oder Freunde zusammen und halten Sie eine Probe ab. Jeder Schauspieler probt seine Aufführung. Nutzen Sie diese Möglichkeit für sich.

  • Tipp: Schwarze Schokolade gegen Blackout

Der Kakao in der Schokolade enthält Substanzen, welche die Konzentration fördern. Essen Sie ca. 30 Minuten vor dem Vortrag einen Riegel schwarze Schokolade mit hohem Kakao-Anteil.

  • Tipp: Sport gegen Nervosität

Sport hilft Adrenalin abzubauen. Wenn Sie Gelegenheit haben, treiben Sie am Tag Ihres Vortrags morgens 30 Minuten moderaten Ausdauersport. Direkt vor dem Vortrag können Sie sich in einer stillen Ecke mit Überkreuz-Bewegungen helfen. Dabei führen Sie im Stand das linke Knie mit dem rechten Arm zusammen und umgekehrt. Das aktiviert beide Gehirnhälften.

  • Tipp: Akzeptieren Sie Ihr Lampenfieber

Jeder ist vor einem Vortrag nervös. Erlauben Sie sich Lampenfieber zu haben. Es hilft Ihnen, sich besser zu konzentrieren. Begrüßen Sie das Lampenfieber als Freund.

  • Tipp: Ein guter Auftritt beginnt an den Füßen

Achten Sie in den ersten zwei Minuten Ihres Vortrag auf einen sicheren Stand. Die äußere, körperliche Ruhe wird Ihre innere Ruhe vergrößern.

  • Tipp: Lernen Sie den Anfang auswendig

Damit der Start gut wird, lernen Sie den ersten Satz Ihres Vortrags auswendig.

  • Tipp: So verhindern Sie einen trockenen Mund oder zu viel Schleim

Essen Sie vor dem Vortrag einen säuerlichen Apfel. Er regt den Speichelfluss an. Trinken Sie während des Vortrags stilles Wasser. Das verhindert ein Austrocknen des Mundes und vermindert Stress.

  • Tipp: Nutzen Sie die Macht der Autosuggestion

Sagen Sie sich vor dem Vortrag immer wieder: “ Ich hab Euch etwas Interessantes mitzuteilen. Ich hab Euch etwas Interessantes mitzuteilen.“ Sie werden sich deutlich besser fühlen. Stellen Sie sich einige Tage vor dem Vortrag schon vor, wie Sie vor Ihrem Publikum stehen und eine gelungene Präsentation halten. Diese Technik wirkt Wunder.

Mehr Tipps für gekonnte Vorträge erfahren Sie in meinem Rhetorik-Seminar.

Bei einem meiner letzten Seminar waren erstaunlich viel Teilnehmer dabei, die sehr mit Lampenfieber zu kämpfen hatten. Lampenfieber ist zunächst einmal eine Ausdruck von Stress. Dieser zeigt sich in verschiedenen Faktoren: Nervosität, zitternde Hände, ein trockener Mund oder erhöhte Schleimbildung (Verkleben des Speichels) oder gar Wortfindungsstörungen. Hier ein paar Tipps, die Ihnen helfen:

  • Tipp: Bereiten Sie sich gut vor und proben Sie

Holen Sie sich am Tag vorher ein paar Kollegen oder Freunde zusammen und halten Sie eine Probe ab. Jeder Schauspieler probt seine Aufführung. Nutzen Sie diese Möglichkeit für sich.

  • Tipp: Schwarze Schokolade gegen Blackout

Der Kakao in der Schokolade enthält Substanzen, welche die Konzentration fördern. Essen Sie ca. 30 Minuten vor dem Vortrag einen Riegel schwarze Schokolade mit hohem Kakao-Anteil.

  • Tipp: Sport gegen Nervosität

Sport hilft Adrenalin abzubauen. Wenn Sie Gelegenheit haben, treiben Sie am Tag Ihres Vortrags morgens 30 Minuten moderaten Ausdauersport. Direkt vor dem Vortrag können Sie sich in einer stillen Ecke mit Überkreuz-Bewegungen helfen. Dabei führen Sie im Stand das linke Knie mit dem rechten Arm zusammen und umgekehrt. Das aktiviert beide Gehirnhälften.

  • Tipp: Akzeptieren Sie Ihr Lampenfieber

Jeder ist vor einem Vortrag nervös. Erlauben Sie sich Lampenfieber zu haben. Es hilft Ihnen, sich besser zu konzentrieren. Begrüßen Sie das Lampenfieber als Freund.

  • Tipp: Ein guter Auftritt beginnt an den Füßen

Achten Sie in den ersten zwei Minuten Ihres Vortrag auf einen sicheren Stand. Die äußere, körperliche Ruhe wird Ihre innere Ruhe vergrößern.

  • Tipp: Lernen Sie den Anfang auswendig

Damit der Start gut wird, lernen Sie den ersten Satz Ihres Vortrags auswendig.

  • Tipp: So verhindern Sie einen trockenen Mund oder zu viel Schleim

Essen Sie vor dem Vortrag einen säuerlichen Apfel. Er regt den Speichelfluss an. Trinken Sie während des Vortrags stilles Wasser. Das verhindert ein Austrocknen des Mundes und vermindert Stress.

  • Tipp: Nutzen Sie die Macht der Autosuggestion

Sagen Sie sich vor dem Vortrag immer wieder: ” Ich hab Euch etwas Interessantes mitzuteilen. Ich hab Euch etwas Interessantes mitzuteilen.” Sie werden sich deutlich besser fühlen. Stellen Sie sich einige Tage vor dem Vortrag schon vor, wie Sie vor Ihrem Publikum stehen und eine gelungene Präsentation halten. Diese Technik wirkt Wunder.

Mehr Tipps für gekonnte Vorträge erfahren Sie in meinem Rhetorik-Seminar.

02. März 2008, die Sendung “Wer wird Millionär” läuft. Die Kandidatin Heike Schulz ist ausgewählt für die nächste Raterunde. Forsch schreitet Frau Schulz in die Ratearena und setzt sich nichts ahnend auf den Stuhl von Günther Jauch. Das Publikum applaudiert begeistert. Günther Jauch verzieht das Gesicht. Er geht zum Stuhl des Kandidaten und setzt sich mit einer gespielten Geste der Nieder-geschlagenheit. Die Kandidatin fragt besorgt “Alles gut?” Das Publikum johlt und pfeift.

Günther Jauch: “Guten Abend, es gibt doch immer noch Novitäten.” Das Publikum lacht begeistert. “Fällt Ihnen was auf?”. Frau Schulz greift zum Glas von Günther Jauch und trinkt nervös. Das Publikum jauchzt und applaudiert. Günther Jauch reicht ihr seine Moderationskarten: “Wir probieren das jetzt einfach mal so. Können Sie kurz mal meine Karten halten?” Frau Schulz realisiert “Ich bin falsch!”. Jauch kontert: “Das gibt mir jetzt mal die Möglichkeit, eine Million hinzuzuverdienen. Fragen Sie mich mal ein bisschen was. Wo ich so herkomm und so weiter…”

Jetzt passiert etwas Erstaunliches: Die Kandidatin macht tatsächlich mit. “Sie sind verheiratet, haben drei Kinder. Was machen sie beruflich?” Antwort von Jauch: “Ich bin selbstständig.” Einen Augenblick später fordert Jauch die Kandidatin auf, ihm “mal ein paar Fragen.” zu stellen. Ein Hinweis von der Regie: “Sie müssen noch nach der Variante fragen.” Jauch wählt die Risikovariante mit vier Jokern. Frau Schulz: “So hätte ich Sie auch eingeschätzt”. Jetzt übernimmt die Kandidatin tatsächlich die Moderatorenrolle. Sie fragt, Jauch beantwortet alle Antworten richtig bis zur 500 Euro-Frage, dann ist Schluss und die Plätze werden wieder gewechselt.

Aus einem kleinen Fehler hat sich hier ein äußert amüsanter Austausch von Schlagfertigkeiten ergeben. Und das, obwohl die Kandidatin höchst nervös war. Diese Situation konnte sich nur ergeben, weil sich beide auf den Fehler eingelassen und ihn nicht sofort korrigiert haben.

In unserer Business-Welt sind uns Fehler meist höchst peinlich. Bei Präsentationen sind das z. B der unbemerkte Rechtschreibfehler auf einer Folie oder der Beamer, der ausgerechnet im falschen Moment ausfällt. Lassen Sie doch mal auf den Fehler ein, das kann Sie wie Günther Jauch mit seiner Kandidatin zu neuen Ufern führen. Ein Kollege präsentierte einmal eine Folie, auf der das Hauptwort “Controlling” in Kleinschreibung stand. Er sagte: “Das Controlling soll in dieser Präsentation nur am Rand erwähnt werden, deshalb hab ich das mal klein geschrieben.” Falls das unpassend ist, können Sie den Satz auch umdrehen: “Das Controlling ist für uns sehr wichtig, deshalb habe ich anders geschrieben, damit es ins Auge fällt.”

Fehler sind das Tor zu neuen Entdeckungen. (James Joyce)

Stehen Sie zu Ihren Fehlern und öffnen Sie sich für neue Möglichkeiten.

  • Präsentation ist nicht gleich PowerPoint!

PowerPoint ist ein Vehikel, das helfen soll, Inhalte zu transportieren. Steve Jobs hat einmal gesagt
Computer sind das Fahrrad für den Geist. Mit anderen Worten, der Geist ist der Motor. Bei den meisten Präsentatoren ist es allerdings so, dass PowerPoint zum Motor gemacht wird. Der Redner ist nur noch Beiwerk und Folienvorleser. Wenn Ihre Präsentationen gut wirken sollen, dann ändern Sie das.

  • Präsentation und Handout sind verschiedene Dinge!

Die meisten Redner finden es ungemein praktisch, dass Powerpoint Folien sowohl als Dokumentation als auch für die Präsentation verwendet werden können. Dieser Zusammenwurf ist eine einzige Katastrophe. Eine Folie, die sich selbst erklärt, erzeugt Langweile. Warum soll Ihnen das Publikum denn noch zuhören, wenn es auf der Folie schon alles gelesen hat? Folien sind Folien und Dokumentationen sind Dokumentationen. Folien sollen Ihre Argumente unterstützen und nicht noch einmal herbeten. In der Dokumentation können Sie ins Detail gehen. Trennen Sie Dokumentation und Präsentation!

  • Präsentation und Notizzettel sind verschiedene Dinge!

Viele Redner benutzen die Präsentation als die eigene Gedächtnisstütze zum Vortrag. Ungemein praktisch, aber für die Zuhörer ungemein langweilig. Ihre Stichpunkte zum Vortrag notieren Sie sich bitte auf Rednerkarten oder Sie drucken sich Ihre Folien auf dickeres Papier. Aber bitte zeigen Sie diese nicht den Zuhörern!

  • Entfernen Sie alle Textfolien aus Ihrer Präsentation!

Ich meine das wirklich ernst. Alle Textfolien raus! 90% aller Folien Ihrer Präsentation landen im Müll. Text nimmt Ihnen die Energie aus Ihrem Vortrag. Sobald über einen Beamer Text an eine Wand geworfen wird, fangen Ihre Zuhörer an zu lesen und hören Ihnen nicht mehr zu. Sie überlassen es den Zuhörern, wann sie wieder zurück zum Vortrag kommen. Der amerikanische Forscher John Sweller hat nachgewiesen, dass es den Zuhörern schwerer fällt Informationen zu verarbeiten, wenn sie sowohl schriftlich als auch mündlich vorgetragen werden. Professor Sweller zog folgendes Fazit aus seinen Untersuchungen: Die übliche Nutzung von PowerPoint hat sich als Desaster entpuppt. Diese Präsentationen gehören auf den Schrottplatz. Eine gute Folie braucht keinen Text!

  • Reduzieren Sie!

Reduzieren Sie die Dinge, die Sie präsentieren auf die essentiellen Daten. Die meisten Redner glauben, je mehr Daten und Argumente sie vorbringen, desto besser sei die Wirkung auf das Publikum. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist nicht die Fülle der Argumente, sondern das eine Argument, das Sie auf die emotionale Ebene bringen können, das die Entscheidung beeinflusst. Trainieren Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten, um das zu erreichen. In meinem Seminar gebe ich den Teilnehmern viele Techniken an die Hand, wie sie das erreichen können.

  • Eine Botschaft pro Folie!

Eine Folie trägt genau eine Botschaft, nicht mehr. Der Inhalt muss vom Publikum in zwei Sekunden erfassbar sein. Diese Botschaft stellen Sie als Grafik oder besser als Bild dar. Bei allen Grafiken prüfen Sie bitte, ob diese nicht besser am Flipchart dargestellt werden können, meist erzielen Sie dort die bessere Wirkung. Wenn Sie der Meinung sind, am Flipchart gehe das nicht, dann prüfen Sie bitte ein zweites Mal, ob Sie die Daten ausreichend reduziert haben.

  • Benutzen Sie Grafiken und Bilder!

Stellen Sie Grafiken und Bilder dar. Nehmen Sie nur eine Grafik oder ein Bild pro Folie. Reduzieren Sie die Inhalte Ihrer Grafiken auf die wesentlichen Elemente. Achten sie darauf, dass die Darstellung für Ihre Zielgruppe verständlich ist. Stellen Sie Ihre Grafiken ohne Überschrift dar (Ich meine hier die Präsentation, in Ihrem Handout sollte die Grafik durch Text verständlich werden).

  • Die dunkle Seite ist Macht.

Nein, liebe Star-Wars-Fans, das ist kein Tippfehler. Ich rede nicht von dunklen Kräften sondern ganz einfach von einer schwarzen Folie. Fügen Sie zwischen Ihre Bilder und Grafiken mal eine schwarze Folien ein. In diesem Moment gibt es an der Leinwand nichts mehr zu sehen und Sie als Redner stehen wieder voll im Fokus Ihrer Zuhörer. Sie werden sich wundern, wie sehr diese strategisch gesteuerte Aufmerksamkeit Ihren Vortrag verändert.

  • Nutzen Sie das Flipchart!

Wie oft benutzen Sie das Flipchart in Ihren Präsentationen? PowerPoint-Folien sind statisch und leblos. Ganz anders das Flipchart: Ein weißes Blatt Papier und ein charismatischer Redner. Ein Akt des Entstehens vor den Augen des Publikums. Hier werden Daten lebendig und der Vortrag erfährt eine dynamische Unterstützung, wenn Sie verstehen das Flipchart richtig einzusetzen. Kennzahlen, Balken- und Torten¬diagramme und sogar viele technische Zeichnungen lassen sich sehr gut an das Flipchart bringen. Ihre Zuschauer sind immer Teilnehmer an einem Akt des Erschaffens. Nutzen Sie das Flipchart; natürlich ohne dass gleichzeitig noch etwas an die Leinwand gebeamt wird. Wenn Sie erfahren wollen, wie Sie mit dem Flipchart eine ganz große Show machen, dann bekommen Sie dazu noch viele Tipps im meinem Seminar.

  • Machen Sie’s auch ohne?

Keine Angst, Ihre Kleidung dürfen Sie anbehalten. Aber stellen Sie sich Folgendes vor: Nach der ersten Folie fallen sämtliche technischen Geräte aus. Ersatz ist so schnell nicht zu beschaffen. Sind Sie wirklich in der Lage, Ihren Vortrag auch wirkungsvoll ohne Laptop und PowerPoint zu halten? So richtig unplugged? Wenn die Antwort nein! lautet, rate ich Ihnen sich gründlicher vorzubereiten. Jeder Redner sollte in der Lage sein, die wesentlichen Inhalte und insbesondere den Nutzen seines Vortrags auch ohne technische Unterstützung zu vermitteln.

Würden Sie sich in einen Reisebus setzen, wenn Sie wüssten, dass 90 % aller Reisebusse von der Fahrbahn abdriften und gar nicht am Ziel ankommen?

Vermutlich nicht. Wenn ich am Anfang meiner Seminare die Teilnehmer frage, welchen Anteil der Präsentationen sie als unerträglich, nervig oder langweilig bezeichnen würden, dann sagt eine große Mehrheit der Teilnehmer, die Quote sei über 90 %. Hand auf’s Herz, liebe Leser, wie empfinden Sie das? Denken Sie insbesondere an Ihre Meetings, an Messen und Konferenzen. Geht es Ihnen auch so, dass Sie erschöpft aus solchen Veranstaltungen kommen, die eigentlich inspirieren und neue Impulse setzen sollten?

Das ist doch ganz erstaunlich. Die meisten Teilnehmer leiden unter Präsentationen, aber sie ändern nichts. Wertvolle Arbeitszeit wird mit ineffizienten Präsentationen vergeudet, aber niemand tut etwas dagegen.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Wenn Sie auch meinen, dass 90 % der Präsentationen abdriften und ihr Ziel verfehlen, gehören Sie doch sicher zu den anderen 10%, oder? Falls Sie feststellen sollten, dass Ihre Präsentationen aussehen wie die meisten, habe ich hier ein paar Tipps für Sie.

[optinlocker]

  1. [/optinlocker]

„Ich lasse mein Urteil über meine Arbeit nicht von Kritikern abhängig machen. Du musst selbst ein Gefühl für den Wert deiner Arbeit finden oder du verlierst jeden Maßstab und deine eigene Urteilskraft“

Diese starken Worte stammen vom Schauspieler Götz George. Für Nicht-Schauspieler sind es meist nicht die Kritiker aus der Presse, welche den Weg begleiten, sondern die Familie, die Vorgesetzten oder Kollegen, das soziale Umfeld, das jeder von uns hat.

Durch welche Werte lassen Sie sich steuern? Geld? Statussymbole wie den schönen Firmenwagen? Gesellschaftliche Anerkennung? Innere Zufriedenheit? Sie sollten diese Werte kennen, denn dann wissen Sie auch, auf welche Weise Sie selbst Ihren beruflichen Selbstwert definieren. Gerade an diesen Punkten kann man Sie am leichtesten beeinflussen.

Äußert sich jemand despektierlich zu einer Eigenschaft, die Sie selbst kritisch betrachten, verletzt Sie das besonders. Wünschen Sie sich einen größeren Wagen und jemand sagt: „Du hast ja nur so einen kleine japanische Reisschüssel.“, dann trifft Sie das weit mehr als denjenigen, der mit seinem Auto zufrieden ist. Der Zufriedene könnte nämlich einfach antworten „Ja, genau so ist es!“, während Sie an diesem Punkt sich rechtfertigen werden. „Auch mit so einem japanischen Auto komme ich überall hin. Es kommt doch gar nicht auf die Marke an. Ich denke eben preisbewusst“ – und so weiter. An diesem Verhalten erkennt der Angreifer, dass er Sie getroffen hat.

Mein Tipp für Sie: Stehen Sie zu dem was Sie sind und was Sie haben. Denken Sie öfter darüber nach, welche Werte für Sie die entscheidenen sind – ohne dass Sie das an dem Werteurteil der Gesellschaft oder anderer Menschen festmachen.

Die letzten Worte einer Rede haben eine ganz besondere Wirkung auf das Publikum. Wenn Sie es richtig anlegen, sind es diese Worte, die die Menschen in Erinnerung behalten. Sie können auch ganz entscheidend beeinflussen, ob Sie die Menschen dazu bringen, Ihre Ziele zu unterstützen.

Wie sollte eine gute Rede oder Präsentation charismatisch beendet werden? Ich rate Ihnen gleich am Anfang Ihrer Vorbereitung, bevor Sie sich um alles andere Gedanken machen, folgende Dinge zu überlegen:

  • An welche Zuhörer richtet sich meine Präsentation?
  • Welche Möglichkeiten und Kompetenzen haben diese Menschen?
  • Was sollen die Zuhörer nach der Präsentation tun?

Dazu ein paar Erläuterungen:

An welche Zuhörer richtet sich meine Präsentation?

Welche Möglichkeiten und Kompetenzen haben diese Menschen?

Es ist ein dramatischer Unterschied, ob Sie sich an den Vorstand eines großen Konzerns richten oder an die technische Abteilung eines kleinen Systemhauses. Je nach Aufgaben und Rollen haben Ihre Zuhörer andere Interessen und andere Entscheidungskompetenzen. Ihre Präsentation muss darauf abzielen, genau die Entscheidung Ihrer Zuhörer zu erwirken, welche diese auch treffen können. Je nachdem, wer Ihnen zuhört, werden Sie andere Fragestellungen in der Darstellung berücksichtigen müssen. Das bedeutet, dass Sie eine an die Zielgruppe angepasste Präsentation halten, auch wenn es sich um dasselbe Thema handelt. Leider gibt es viel zu viele Redner, die unabhängig von der Zuhörerschaft den gleichen Vortrag halten.

Was sollen die Zuhörer nach der Präsentation tun?

Eine gute Präsentation endet mit einem konkreten Appell, einer Handlungsaufforderung oder einem Vorschlag. Viele Redner denken, „Na ja, jetzt habe ich alles gesagt und damit ist doch klar, dass die Zuhörer jetzt auf unser Angebot kommen könnten.“ Das ist leider nicht klar, Sie müssen es den Zuhörern auch sagen.

Typische Schlussformulieren könnten diese sein:

„Deshalb bitte ich Sie, stimmen Sie jetzt für unser neues Bonifikationssystem.“

„Der erste Schritt, von einem neuen Dokumentenmanagementsystem profitieren zu können, ist eine Analyse über Ihr bestehendes System. Für diesen Schritt machen wir Ihnen folgendes Angebot:…“

Selbst wenn Sie ein Projektleiter sind und „nur“ einen Projektstand präsentieren, können Sie sich überlegen, welche konkreten Handlungen zur Verbesserung des Projekts beitragen können:

„Daher bitte ich Sie als Vertreter der Fachabteilung, lassen Sie uns noch ein wenig enger zusammen arbeiten und gemeinsam den Erfolg unseres Projektes sicher stellen.“

Wenn Sie denken: „Nach dem Vortrag könnten die Zuhörer einen Anmeldebogen ausfüllen.“, dann weisen Sie konkret darauf hin:

„Auf dem Tisch in der linken Ecke des Saals finden Sie unsere Anmeldebögen. Wenn Sie jetzt von dieser Vortragsreihe profitieren wollen, melden Sie sich an.“

Gute Satzanfänge, um einen Schlusssatz für die Präsentation zu finden sind die folgenden:

  • „Ich finde…“
  • „Ich wünsche mir…“
  • „Ich empfehle Ihnen…“

Wenn Sie über diese Sätze einen konkreten Schlusssatz gebildet haben, probieren den gleichen Satz noch einmal, aber lassen die einleitenden Worte „Ich finde/Ich wünsche mir“ dabei weg. In den meisten Fällen erhöht das die Wirkung noch.

Ich empfehle Ihnen: Starten Sie mit dem Schluss!

“Äh, ja, das war alles. Noch Fragen?”, so höre ich öfter Präsentatoren das Ende ihrer Präsentation ankündigen. Hand aufs Herz, fast jeder von uns hat auf diese oder ähnliche Weise schon eine Präsentation abgeschlossen. Ihre Präsentation kann im Vorfeld noch so gut gewesen sein, Sie nehmen ihr enorm an Wirkung, wenn Sie diese so beenden. Daher gebe ich Ihnen zwei Tipps für Ihren Vortrag.

Erster Tipp: Beenden Sie eine Präsentation nicht mit der Aufforderung “noch Fragen?”. Häufig werden Ihnen gar keine Fragen gestellt. In diesem Augenblick sind Sie in der peinlichen Situation, dass Sie die Erwartungen der Zuhörer nicht erfüllen können, denn Sie sind in diesem Augenblick vom Publikum abhängig. Ob Fragen gestellt werden oder nicht, liegt oftmals nicht an der Qualität des Vortrags, sondern an dem inneren Modus, in den Sie Ihre Zuhörer versetzt haben. Nach einem 30minütigen Vortrag sind diese in den Empfängermodus eingerastet (bei manchen Rednern sogar im Tiefschlaf). Die grundlegende Regel “Da spricht einer und ich höre zu.”, versetzt das Publikum in eine Passivität, die nicht so einfach zu durchbrechen ist. Werden nach der Aufforderung keine Fragen gestellt, sieht man den Vortragenden oft von der Bühne schleichen mit den Worten “Na ja, wenn Ihnen etwas einfällt, dann können Sie sich ja noch an mich wenden.” Auch das vermindert Ihre Souveränität als Vortragender und die Wirkung auf das Publikum.

Außerdem fordern Sie Ihre Kritiker dazu auf, Sie mal richtig schwitzen zu lassen. Statt der gewünschten Sachfragen werden Sie jetzt mit Kritik bombardiert. Sie müssen alle Register der Schlagfertigkeit ziehen, um in dieser Situation gut bestehen zu können.

Ab jetzt also bitte keine Aufforderung zur Fragenrunde am Ende der Präsentation mehr. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Zuhörer Ihnen wichtige Fragen auf jeden Fall stellen werden, unabhängig davon, ob Sie darum bitten oder nicht.