Rhetorik-Tipp: Beginnen Sie mit dem Schluss!

Die letzten Worte einer Rede haben eine ganz besondere Wirkung auf das Publikum. Wenn Sie es richtig anlegen, sind es diese Worte, die die Menschen in Erinnerung behalten. Sie können auch ganz entscheidend beeinflussen, ob Sie die Menschen dazu bringen, Ihre Ziele zu unterstützen.

Wie sollte eine gute Rede oder Präsentation charismatisch beendet werden? Ich rate Ihnen gleich am Anfang Ihrer Vorbereitung, bevor Sie sich um alles andere Gedanken machen, folgende Dinge zu überlegen:

  • An welche Zuhörer richtet sich meine Präsentation?
  • Welche Möglichkeiten und Kompetenzen haben diese Menschen?
  • Was sollen die Zuhörer nach der Präsentation tun?

Dazu ein paar Erläuterungen:

An welche Zuhörer richtet sich meine Präsentation?

Welche Möglichkeiten und Kompetenzen haben diese Menschen?

Es ist ein dramatischer Unterschied, ob Sie sich an den Vorstand eines großen Konzerns richten oder an die technische Abteilung eines kleinen Systemhauses. Je nach Aufgaben und Rollen haben Ihre Zuhörer andere Interessen und andere Entscheidungskompetenzen. Ihre Präsentation muss darauf abzielen, genau die Entscheidung Ihrer Zuhörer zu erwirken, welche diese auch treffen können. Je nachdem, wer Ihnen zuhört, werden Sie andere Fragestellungen in der Darstellung berücksichtigen müssen. Das bedeutet, dass Sie eine an die Zielgruppe angepasste Präsentation halten, auch wenn es sich um dasselbe Thema handelt. Leider gibt es viel zu viele Redner, die unabhängig von der Zuhörerschaft den gleichen Vortrag halten.

Was sollen die Zuhörer nach der Präsentation tun?

Eine gute Präsentation endet mit einem konkreten Appell, einer Handlungsaufforderung oder einem Vorschlag. Viele Redner denken, „Na ja, jetzt habe ich alles gesagt und damit ist doch klar, dass die Zuhörer jetzt auf unser Angebot kommen könnten.“ Das ist leider nicht klar, Sie müssen es den Zuhörern auch sagen.

Typische Schlussformulieren könnten diese sein:

„Deshalb bitte ich Sie, stimmen Sie jetzt für unser neues Bonifikationssystem.“

„Der erste Schritt, von einem neuen Dokumentenmanagementsystem profitieren zu können, ist eine Analyse über Ihr bestehendes System. Für diesen Schritt machen wir Ihnen folgendes Angebot:…“

Selbst wenn Sie ein Projektleiter sind und „nur“ einen Projektstand präsentieren, können Sie sich überlegen, welche konkreten Handlungen zur Verbesserung des Projekts beitragen können:

„Daher bitte ich Sie als Vertreter der Fachabteilung, lassen Sie uns noch ein wenig enger zusammen arbeiten und gemeinsam den Erfolg unseres Projektes sicher stellen.“

Wenn Sie denken: „Nach dem Vortrag könnten die Zuhörer einen Anmeldebogen ausfüllen.“, dann weisen Sie konkret darauf hin:

„Auf dem Tisch in der linken Ecke des Saals finden Sie unsere Anmeldebögen. Wenn Sie jetzt von dieser Vortragsreihe profitieren wollen, melden Sie sich an.“

Gute Satzanfänge, um einen Schlusssatz für die Präsentation zu finden sind die folgenden:

  • „Ich finde…“
  • „Ich wünsche mir…“
  • „Ich empfehle Ihnen…“

Wenn Sie über diese Sätze einen konkreten Schlusssatz gebildet haben, probieren den gleichen Satz noch einmal, aber lassen die einleitenden Worte „Ich finde/Ich wünsche mir“ dabei weg. In den meisten Fällen erhöht das die Wirkung noch.

Ich empfehle Ihnen: Starten Sie mit dem Schluss!